Sonntag, 30. September 2012

Witzig: Die Eisgenuss-Formel


Heute habe ich noch einen Nachtrag zum vergangenen Sommer, oder zur beginnenden "eisigen Zeit! - wie ihr wollt: Ich habe es erst für einen Scherz gehalten, aber es stimmt wirklich : Britische Forscher haben die Formel für den perfekten kleckerfreien Eisgenuss aufgestellt: A x Tp x Tm / Ft x At + V x Lt x Sp x W / Tt = 20! Was dahinter steckt?

Keine Angst, die Formel sieht komplizierter aus, als es in Wahrheit ist. Schaut:


Formel des perfekten Eisgenusses

A x Tp x Tm / Ft x At + V x Lt x Sp x W / Tt = 20 

mit:

A: Luftgehalt der Eiscreme, in Prozent 
Tp: Temperatur der Eiscreme, in Grad Fahrenheit (1 Grad Celsius entspricht 33,8 Grad Fahrenheit) 
Tm: Zeit, die verstrichen ist, seit die Eiscreme aus der Kühlung gekommen ist, in Minuten 
Ft: Fettgehalt der Eiscreme, in Prozent 
At: Lufttemperatur, in Fahrenheit 
V: Zugenverweildauer auf der Eiscreme, in Sekunden 
Lt: Zungenlänge (komplett ausgefahren), in Zentimetern 
Sp: Lecker pro Minute 
Tt: Temperatur der Zunge beim Lecken, in Grad Fahrenheit 
W: Mundbreite, in Zentimetern 

Sprich: Je dichter die Summe bei 20 liegt, desto perfekter ist der Eisgenuss! 


Aber fragt mich bitte nicht was "Lecker pro Minute" ist! 

Die beiden erklären das ganze etwas anschaulicher :



"Unser Ziel war es", sagt Mark Gossage von der Ice Cream Alliance (ICA) in Derby, die die Formel in Auftrag gab, "mit dieser Formel das Tropfen zu minimieren. Schließlich sollte das Eis essen doch ein Vergnügen sein." Ein Vergnügen ist die Formel in der Praxis allerdings nicht gerade, denn jedes Eis ist garantiert längst geschmolzen, bis alle individuellen Einflussgrößen eingetragen sind und endlich ein Ergebnis zur Verfügung steht. Das weiß natürlich auch Mark Gossage und reicht eine abgespeckte Version nach: "Halten Sie die Eiswaffel in einem leichten Winkel zum Körper. Lecken Sie von unten nach oben und drehen Sie die Waffel dann alle drei Sekunden."

Auf diese Art und Weise mag sich ja nun das unerwünschte Abtropfen minimieren lassen, über den Geschmack der Eiscreme allerdings sagt die Formel zunächst einmal herzlich wenig aus. Aber auch dieser Frage sind Forscher nachgegangen. "Der wunde Punkt sind die Eiskristalle, vor allem bei selbst gemachtem Eis", sagt der französische Physikochemiker und Molekularkoch Hervé This-Benckhard. Je größer sie sind, desto mehr knirschen sie nämlich im Mund und verderben den Geschmack, meint der renommierte Wissenschaftler: "Beim Eismachen muss man die Grundmischung also kräftig rühren, um die Bildung größerer Kristalle zu verhindern. Gleichzeitig bringt man auf diese Art und Weise Luftbläschen in die Masse, die die Eiscreme oder das Sorbet lockerer und leichter machen."

So ist der britische Physikprofessor dann auch begeistert von seiner Methode der Molekularküche - mit Stickstoff. Ihr erinnert euch noch  an meine Stickstoff-Experimente zu Selbstmacheis im Studium... (klick!)? 

Mehr dazu: Hier bei der RSO.

Wie schleckt ihr euer Eis am liebsten? Mit Lippen oder Zunge? "Dauerdrehen" oder erst wenn's tropft? 

Ich bin gespannt!

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