Material:
- Filzwolle (am Anfang reicht eine bunte Mischung kleinerer Mengen, im Bastelladen bekommt man z.B. 100 g bestehend aus 10 oder 20 Farben im Kardenvlies/Kardenband oder als Märchenwolle)
- Filznadel (am Anfang reicht eine mittlere Größe, später am besten alle drei Stärken)
- eine geeignete weiche Unterlage (Styropor, Schaumstoff, Haushaltsschwamm, etc)
- eine harte Unterlage (Tablett, Brettchen, etc.)
- je nach gewünschtem Ergebnis ein Ausstechförmchen zum "Füllen", einen Styroporkörper zum Umfilzen oder auch ein extra zugeschnittenes Stückchen Schaumstoff zum Umfilzen
- ggf. eine Schere
Anleitung:
- Zuerst bereitet ihr euch die Arbeitsfläche vor. Ich habe mich für die unkomplizierte Variante "Plastiktablett auf den Beinen" entschieden Wenn ihr am Anfang das Gefühl habt lieber mit einem Fingerhut zu arbeiten, das macht das auch. Die Nadeln sind höllisch spitz! Das Besondere an der Filznadel sind übrigens die kleinen Widerhaken am unteren Ende, nur so wird das Verfilzen ermöglicht.
- Dann beginnt ihr mit dem Auslegen der Wolle auf euer Schwamm-, Styropor- oder Schaumstoffoberfläche.
- Danach wird die Wolle immer wieder durchgestochen, je näher die Stiche zueinander liegen, desto dichter werden die Fasern verflochten und ergeben mit der Zeit eine stabile Form, sie verfilzen. Wichtig: Egal, ob ihr eure zu filzende Form frei bestimmt, oder euch an einer Form (Plätzchenform) oder Oberfläche (Styroporkörper) orientiert - ihr müsst mit der Filznadel immer so weit einstechen, dass alle kleinen Widerhaken in der Wolle verschwinden (Durchstechen - Rausziehen - Durchstechen - Rausziehen usw)! Dabei am besten das Filzstück immer wieder drehen bzw. wenden um ein gleichmäßiges Filzergebnis zu erreichen. Nur so verfilzt die Wolle. Und das dauert, man muss sicherlich einige hundert Mal einstechen bis man fertig ist. Achtung, die Wolle schrumpft dabei um ca. 30-50%! Ihr könnt natürlich auch andersfarbige Fasern mit verfilzen. Wenn sich die Wolle nicht mit dem Untergrund verfilzen soll, was gerne bei der Verwendung von Styropor als weiche Unterlage passiert, muss man das Filzstück beim Filzen regelmäßig vom Untergrund ablösen.
- Wenn ihr feine Details filzen wollt, verwendet ihr bessere dünnere Nadeln. Bei gröberen Arbeiten könnt ihr zur Erleichterung der Arbeit auch größere Nadeln oder gar Nadelhalter mit mehreren Nadeln verwenden.
Versuch 1: Im Ausstechförmchen filzen
Nach einigem Stöbern in meinem Filzbuch und im Internet hatte ich mich entschlossen gaaaanz klein zu beginnen, indem ich einfach eine Plätzchen- oder Keksausstecherform mit Wolle "fülle" und diese dann verfilze. Der erste Versuch war noch etwas gewöhnungsbedürftig, v.a. nachdem der Finger die erste Bekanntschaft mit der spitzen Filznadel gemacht hatte...von der Form ganz zu schweigen... Und gedauert hat es auch lange (ca. 25 min). Mit dem 2. Versuch (linke Blume) wurde es besser, auch von der Zeit her. Auf dem Foto seht ihr auch gut, wie stark die Wolle schrumpft durch das Verfilzen (vgl. Größe Plätzchenform - Größe Filzstück). Wenn man die Originalgröße der Ausstecherform erreichen möchte, müsste man also immer wieder Wolle dazufilzen:
Beim 3. Versuch (Blümchen) habe ich mich sogar schon etwas in "3D" ("Relief-Filzen") und mit schwierigerem Farbwechsel probiert. Begonnen habe ich mit der Blumenform, dann noch ein gelbes Kügelchen gefilzt und beide dann durch schräges Einstechen miteinander verfilzt. Mit der Zeit bekommt man auch wirklich ein Gefühl dafür, wo man wie und wielange einstechen muss, bis sich die Form ergibt, die man sich wünscht. Faszinierend, und dabei so herrlich entspannend! Man darf sich nur nicht durch die irritierten Blick der lieben Mitmenschen beirren lassen...wenn man wie wild auf die Wolle einsticht! Tatta:
Demnächst zeige ich euch dann meine nächsten Versuche!
Was meint ihr zu meinen ersten Filzversuchen?
Habt ihr euch schon mal an Filzen probiert?
Ich wünsche euch schöne Pfingsten!
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