Ob auf der Suche nach einer Ausbildung oder nach einem Job - irgendwann muss da wohl jeder durch: Das Vorstellungssgespräch! Welche fiesen Fragen auf euch zukommen können, und wie man am besten darauf antwortet, erfahrt ihr nach dem Klick :
1) Sind sie nicht etwas zu alt / zu jung für diesen Job? Welche Erfahrungen haben sie denn bisher mit Mitarbeitern in meinem Alter gemacht? Oder: Wissen Sie, ich bin ein Mensch, der alt genug ist, um zu wissen und jung genug, um zu handeln...
2) Warum sollten wir gerade Sie einstellen? Weil ich eine langjährige Berufserfahrung mitbringe, und bereits bei meinem letzten Arbeitgeber große Erfolge erzielen konnte, die ich in Ihrem Unternehmen wiederholen möchte.
3) Was reizt Sie daran, bei uns zu arbeiten? Ich finde die Aufgabenstellung, die Sie vorhin skizziert haben sehr interessant. Dabei könnte ich mithelfen und mich stark machen.
4) Warum wollen Sie Ihren Arbeitgeber wechseln? Ich konnte bei meinem letzten Arbeitgeber wertvolle Erfahrungen sammeln, aber nun suche ich nach einer neuen Herausforderung.
5) Warum haben Sie bis jetzt noch keinen Arbeitsplatz gefunden? Der Einstieg war schwieriger als erwartet. Da ich mich ja auf XYZ spezialisieren möchte, habe ich mich auch gezielt in diesem Bereich beworben.
6) Haben Sie noch andere Bewerbungen laufen? Hier will der Personalchef erfahren, wie wichtig dir gerade sein Unternehmen ist. Du sollte also besser für dich behalten, dass du noch 50 andere Bewerbungen verschickt hast. Kein Wort also über Absagen oder negative Erfahrungen. Aber: Wenn man mit einer anderen Firma schon in ernsthaften Verhandlungen ist, sollte man das aus Fairnessgründen auch sagen.
7) Welche Ziele möchten Sie in den nächsten fünf Jahren erreichen? Ich hoffe auf herausfordernde Aufgaben, mit denen ich mich fachlich und persönlich weiterentwickeln kann... Dann möchte ich von Ihnen hören, dass Sie gut daran getan haben, als Sie mich vor fünf Jahren eingestellt haben!
8) Man munkelt, dass Ihr derzeitiger Arbeitgeber wirtschaftliche Schwierigkeiten hat. Sie wollen also schnellstens das sinkende Schiff verlassen...? Sie wissen ja, dass gern über Wettbewerber geredet wird. Ich persönlich kann nichts Schlechtes über meinen Arbeitgeber sagen. Und mal ehrlich: Würde ich das tun, würde mich das aus charakterlichen Gründen für die Aufgabe in Ihrem Haus disqualifizieren.
9) Wie sieht denn Ihre persönliche Ansicht zur aktuellen politischen Lage aus? Ach, wissen Sie, ich lese seit meinem neunten Lebensjahr die FAZ, Welt, etc. Tagesereignisse vorschnell zu kommentieren, habe ich mir abgewöhnt.
10) Haben Sie noch Fragen an uns? Ja, was bieten Sie für Fortbildungsmöglichkeiten an?
12) Warum sind Sie so nervös? In Interviewsituationen wie dieser bin ich sicherlich etwas angespannt, aber im Grunde bereitet es mir gar keine Probleme, mit Menschen zu kommunizieren.
13) Wie reagieren Sie auf Probleme mit Kollegen? Es gibt ab und zu kleine Meinungsverschiedenheiten, die man klären sollte. Man muss sich dabei gut auf andere Menschen einstellen können.
14) Sind Sie suchtgefährdet bzw. konsumieren Sie Rauschmittel? Klar, feier ich auch gerne mal, aber von Drogen halte ich gar nichts.
15) Was sind Ihre Stärken, was Ihre Schwächen? Alle Fragen kannst du erst einmal auf der beruflichen Ebene beantworten. Deine Stärken können dein Fleiß, dein Engagement und dein Ehrgeiz sein. Als Schwäche kannst du dann angeben, dass du manchmal zu ehrgeizig oder zu ungeduldig bist. Mädchen sind oft zu bescheiden bei solchen Fragen. Beim Bewerbungsgespräch gilt aber: Eigenlob stimmt! Wenn du bisher den Eindruck hattest, in dem Bewerbungsgespräch schlecht weggekommen zu sein, kannst du als schlechte Eigenschaft ruhig deine Schüchternheit anführen. Insgesamt solltest du deine guten Eigenschaften in den Vordergrund stellen.Zum Beispiel so: Ich bin stets engagiert bei meiner Arbeit und freundlich im Umgang mit Kollegen. Leider fehlt es mir manchmal an Durchsetzungsvermögen. Daran arbeite ich jedoch.
16) Schildern Sie uns kurz, inwieweit Sie belastbar sind. Eigentlich sprechen in diesem Punkt ja meine Referenzen und Zeugnisse für mich. Aber wenn ich fragen darf: Inwiefern ist das Thema Belastbarkeit für Sie ein Problem? Oder: Wenn das Arbeitspensum im Augenblick nicht zu schaffen ist, bemühe ich mich, die Abläufe besser zu organisieren und Prioritäten zu setzen. Oder: Schildere eine wahre Begebenheit, bei der du Durchhaltevermögen gezeigt hast. Wichtig: Sei dabei sowohl konkret wie ausdrucksstark.
17) Frau Muster, nach erfolgreichen Geschäftsverhandlungen gehen wir immer in den Puff. Was machen Sie dann? Machen Sie sich da mal keine Sorgen. Ich kann mich ganz gut selbst beschäftigen. Oder: Nun, vielleicht ist es langsam an der Zeit, dass Sie Ihr Bonussystem an die üblichen Gepflogenheiten des Marktes anpassen.
18) Welchen alternativen Lebensplan können Sie sich für sich vorstellen? Ich bin in einer äußerst spannenden Branche tätig und mir sicher, dass ich auf einer Position mit persönlicher Entwicklungsperspektive wie Sie sie bieten, langfristig sehr viel positiv bewegen und somit zum Unternehmenserfolg beitragen kann. Ein alternativer Lebensplan ist daher in meinen Augen unnötig.
19) Treiben Sie Sport? In meiner Freizeit treibe ich Ausgleichssport, ernähre mich gesund. Krank werde ich so gut wie nie.
20) Und was machen Sie, wenn wir uns für einen Mitbewerber entscheiden? Da würde ich Sie gerne nach den Gründen fragen, und mich dennoch wieder bei Ihrem Unternehmen bewerben - auch wenn das meinen Stolz verletzt.
21) Was halten Sie von Überstunden? Wenn es irgendwo brennt, bleibe ich natürlich länger, sonst habe ich meine Aufgaben bisher aber in angemessener Zeit bewältigt.
22) Nach dem Trainee-Programm werden wir Sie erst mal nach Hintertupfing versetzen. Das ist Ihnen doch recht, oder? Das trifft sich aber gut. Ich liebe Hintertupfing. Darf ich das dann von Ihrer Seite aus als Zusage werten?
23) Beschreiben Sie eine Situation, in der Ihre Arbeit oder eine Ihrer Ideen kritisiert wurde. Es schien damals eine gute Idee zu sein… und zum Schluss erläuterst du, wie du die Kritik aufgenommen hast. Du könntest noch sagen: Ich hörte den Einwänden meines Chefs aufmerksam zu, stellte noch einige nachfassende Fragen. Gemeinsam spielten wir einige Ansätze durch und ich kam später zurück und unterbreitete meine Idee in einer praxisnäheren Form. Die Kritik meines Vorgesetzten war sehr nützlich für das Projekt.
24) Bewerten Sie sich selbst auf einer Skala von 1 bis 10. Ich würde mich mit einer 8 oder 9 bewerten. Es gibt immer Raum für Verbesserungen. Daher arbeite ich kontinuierlich an der Erweiterung meiner Fähigkeiten (eine günstige Gelegenheit um auf die aktuellste Fortbildung zu verweisen!).
Auch damit sollte man rechnen:
Wir würden gerne etwas über Sie als Mensch und Person erfahren. Erzählen Sie etwas über sich. Bitte fassen Sie ihren Lebenslauf mit den wichtigsten Stationen zusammen!
Welche Informationen besitzen Sie über uns als Arbeitgeber?
Kennen Sie unsere Produkte?
Wissen Sie, welchen Beitrag Sie bei der Herstellung der Produkte und Dienstleistungen leisten müssen, wenn Sie bei uns arbeiten?
Was gefällt Ihnen besonders an unserem Unternehmen?
Nennen Sie uns Ihre wichtigsten Erfolge!
Welches waren Ihre größten Mißerfolge? Wie sind Sie damit umgegangen?
Was war die schwierigste berufliche Entscheidung, die Sie je treffen mussten?
Warum möchten Sie diese Stelle haben? Warum interessieren Sie sich genau für diese Position?
Warum wollen Sie wechseln? Ist Ihr jetziger Arbeitgeber nicht mehr mit Ihnen zufrieden?
Warum waren Sie so lange arbeitslos? Was haben Sie unternommen, um diesen Zustand zu ändern?
Warum haben Sie bisher so häufig den Arbeitsplatz gewechselt? Wie lange wollen Sie bei uns bleiben?
Welche Tätigkeiten haben Sie bisher am meisten ausgefüllt? Welche am wenigsten? Warum?
Warum sollen wir Sie für diese Stellung auswählen? Welche Qualifikationen besitzen Sie für diese Position?
Wo sehen Sie sich in 10 Jahren? Was wollen Sie bis dahin erreicht haben?
Wie sind Ihre Vorstellungen von dieser Anstellung und unserem Unternehmen?
Was tun Sie zuerst, wenn Sie bei uns anfangen?
Was würden Sie in Ihrem Leben anders machen, wenn Sie es ändern könnten?
Was lesen Sie, um sich weiterzubilden?
In welchen Bereichen müssen Sie sich noch weiterbilden?
Welche Parameter entscheiden Ihrer Meinung nach über den beruflichen Erfolg?
Was muss Ihr Vorgesetzter tun, um Sie zu Höchstleistungen anzuspornen?
Wären Sie bereit, den Standort zu wechseln oder sogar ins Ausland zu gehen?
Können Sie Anweisungen von Vorgesetzten und Kollegen umsetzen, ohne sich persönlich eingeengt zu fühlen?
Welche Ihrer Stärken sind gar keine richtigen Stärken, sondern nur erfundene und in Ratgebern gefundene?
Welche beruflichen Tätigkeiten mögen Sie nicht?
Was ist für Sie Stress? Wie gehen Sie mit Stress um?
Wie definieren Sie Teamarbeit?
Wie lösen Sie Konflikte im Kollegenkreis?
Brauchen Sie einen geregelten Zeitablauf?
Arbeiten Sie lieber im Team oder eigenständig?
Woher wollen Sie wissen, dass Sie sowohl im Team als auch selbstständig arbeiten können?
Können Sie unter Termindruck arbeiten? - Ja? Warum lügen Sie?
Welche beruflichen Ziele möchten Sie in 3 Jahren erreicht haben?
Wollen Sie auf der Karriereleiter nach oben oder wären Sie mit Zubringer-Arbeiten zufrieden?
Warum haben Sie sich bisher noch nicht selbstständig gemacht?
Welche Hobbys haben Sie?
Was würden Sie gern verdienen? - Warum verlangen Sie so viel?
Glauben Sie nicht, Sie wären in einem Unternehmen anderer Größenordnung oder Branche besser aufgehoben?
Wer hat diese Kleidung für Sie ausgesucht?
Glauben Sie, dass Sie mit diesem Schmuck Eindruck schinden können?
Warum sind sie so nervös?
Glauben Sie, dass Sie mit diesen Bewerbungsuterlagen eine Stellung finden?
Haben Sie Geld angespart? Haben Sie Schulden?
Welche Art von Vorgesetzten oder Kollegen bringt Sie auf die Palme?
Nehmen Sie die Pille?
Was habt ihr schon für fiese Fragen gestellt bekommen? Ich freue mich über eure Kommentare!
Rezension zum Roman: "3 zu viel für diesen Job"
AntwortenLöschenEin Personalfindungsverfahren der besonderen Art: Gesucht wird eine Führungskraft. Vier kommen in die engere Auswahl und werden zum Wochenendtraining in ein Berliner Hotel eingeladen. Drei Männer und eine Frau durchlaufen Prüfungen und Eignungstests, die nicht im engen Sinn mit der ausgeschriebenen Stelle zu tun haben.
Getestet werden Stressresistenz und Kreativität, soziale Kompetenz und Furchtlosigkeit. Der beauftragte Personalberater denkt sich immer neue Rollenspiele aus, um für seinen Auftraggeber die richtige Besetzung zu finden.
Herwig Silber erzählt – unterhaltsam, spannend und kenntnisreich – womit man heute rechnen muss, wenn man sich um eine Führungsposition bewirbt. All die Tricks und Eignungsverfahren, die hier noch fiktional sind, gehören morgen wahrscheinlich schon zum realen Standard-Repertoire.
Manuela Reichart, RBB-kulturradio
http://www.daskulturradio.de/rezensionen/buch/2010/herwig_silber__3_zu.html